In Zusammenarbeit mit dem Carl-Severing-Kolleg für Handwerk und Technik organisierte A. Schäfferling im Jahr 2010/11 den Bau einer 25m² großen schwimmenden Plattform als Brutinsel für Wasservögel im Obersee (vgl. Bericht im 13. NABU-Jahresheft 2012/2013, S. 107ff). Die Plattform wurde alljährlich im späten Winter mit Hilfe von Dr. H. Späh ausgebracht und im Herbst eingeholt und gelagert. Sie wurde im Obersee zwar als Rastplatz von verschiedenen Arten genutzt und bot gute Beobachtungsmöglichkeiten für Enten, Gänse, Kormorane, Möwen etc., jedoch fanden keine Bruten statt (möglicherweise auch aufgrund gelegentlicher Besuche illegaler Badegäste, die Schäden anrichteten). Lediglich einzelne verlegte Eier fanden sich bei den Herbstkontrollen.
Daraufhin wurden die Einzelelemente schrittweise in die Rieselfelder Windel überführt und dort in mehreren Teichen in kleineren Einheiten (1-2 Segmente) verankert. Hier wurden sie von Blässhühnern, Enten, und Gänsen als Brutplatz angenommen, und im Frühjahr 2015 etablierte sich sogar eine kleine Lachmöwenkolonie mit etwa einem Dutzend Paaren, die inzwischen auf ca. 50-60 Paare angewachsen ist. Möglicherweise steht die Neuansiedlung im Zusammenhang mit der Auflösung der Kolonie am Steinhorster Becken und es bleibt abzuwarten, ob sie sich in Bielefeld längerfristig etablieren wird. Jedenfalls wird bis auf Weiteres die winterliche Einlagerung, Pflege und Reparatur sowie die Ergänzung weiterer Kunstinseln zum Pflichtprogramm der NABU-Aktivgruppe gehören!
Seit 2017 ersetzen wir nach und nach die abgängigen schweren Holzflöße durch kleine Schwimmflöße aus verdichtetem Polystyrol, die leichter zu tragen und zu handhaben, allerdings auch weniger lange haltbar sind. Beide Floßtypen werden von den Möwen gut angenommen.
Näheres zur Lachmöwenkolonie in den Rieselfeldern erfahren Sie auf der Homepage der Stiftung Rieselfelder Windel (pdf-Download)!
Lachmöwenbrut (Foto: A. Schäfferling), Ausbringen und Einholen der Brutflöße
Ein Fotobericht über die Ansiedlung der Lachmöwen in Bielefeld erschien im 15. Jahresheft des NABU Bielefeld 2022: