Nur kurze Zeit hielt sich dieser Trauerschnäpper im Garten in Bielefeld-Theesen auf, er war wohl nur auf der Durchreise.
In OWL findet man die Art bevorzugt südlich des Teutoburger Waldes, wo sie halboffene Wälder und parkähnliche Landschaften bevorzugt. Wichtig sind höhlenreiche Bäume oder auch Nistkästen, die gern angenommen werden. Insgesamt sind die Bestände des insektenfressenden Langstreckenziehers in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen.
Bevorzugt in Küstennähe kann man in Deutschland Ohrentaucher als Wintergäste beobachten. Dann allerdings tragen sie ihr Schlichtkleid und ähneln dem Schwarzhalstaucher. In den nordischen Brutgebieten, die sogar jenseits des Polarkreises liegen können, zeigen sie im Brutkleid ihre ganze Pracht. Der abgebildete Vogel ist im April bereits in seinem Brutrevier in Estland angekommen, lässt sich aber bei frostigen Temperaturen mit der Balz noch etwas Zeit.
Im Winter sind Rebhühner gesellig und gehen in kleinen Familienverbänden, die als „Ketten“ bezeichnet werden, auf Nahrungssuche. Mit beginnendem Frühjahr lösen die Ketten sich auf. Hahn und Henne sind nun als Paar unterwegs und stimmen sich allmählich auf das Brutgeschäft ein, das mit der Eiablage gegen Ende April beginnt.
Vor 30 Jahren gab es noch etwa 40– 50 Rebhuhnpaare in Bielefeld. Bei optimistischer Schätzung sind davon 5 Brutpaare geblieben, 90 Prozent sind der industriellen Landwirtschaft zum Opfer gefallen – eine traurige Entwicklung, die deutschlandweit zu beklagen ist.
Seidenschwänze sind bei uns nordische Wintergäste, die nur alle paar Jahre in Bielefeld beobachtet werden. In diesem Februar wurden bis zu fünf der bunten Besucher in der Nähe der Universität gesichtet, wo sie in Gesellschaft von Wacholderdrosseln von den Beeren des Schneeballs profitieren, die noch immer reichlich an den winterlichen Sträuchern hängen. Guten Appetit!
Noch geht es den Eisvögeln in diesem Winter recht gut und es ist zu hoffen, dass wir vor einer längeren Dauerfrostperiode verschont bleiben. Dann könnten wir uns bei der aktuellen Ausgangslage in Bielefeld auf einige Bruten und schöne Beobachtungen freuen. Daumen drücken..!
Zaunkönige sind mit etwa 80 Arten, die teilweise extrem schwer zu unterscheiden sind, auf dem amerikanischen Kontinent verbreitet. Nur einer davon, „unser“ Zaunkönig, kommt auch in Deutschland vor und kann deshalb hier nicht verwechselt werden. Unter den Wintervögeln ist er eine Besonderheit, schafft er es doch als einziger Insektenfresser, auch die kalte Jahreszeit zu überstehen. Neben Insekten frisst er Spinnen und andere Wirbellose. Am Futterhaus wartet man deshalb meist vergeblich auf den kleinen Vogel. Trotzdem zeigt er sich oft im Garten und ist auch durch seine Ruffreudigkeit auffällig. Selbst der Gesang wird im Winter vorgetragen, etwas zaghafter als im Frühjahr. Dann allerdings hat der kleine Sänger die „größte Klappe“.
Das Buchfinkweibchen wirkt beim ersten Schnee im November leicht desorientiert. Gut möglich, dass es sich um einen diesjährigen Vogel handelt, der mit dem ungewohnten Aggregatzustand des Wassers erst noch Erfahrungen sammeln muss.
Zwergtaucher entsprechen mit ihren kompakten Proportionen dem Kindchenschema.
Mancher Laie glaubt beim Anblick des kleinen Lappentauchers im Schlichtkleid, mitten im Winter einen Jungvogel entdeckt zu haben.
Die Rieselfelder Münster bilden in unserer Region einen Verbreitungsschwerpunkt, aber auch in den Bielefelder Rieselfeldern Windel hat man gute Chancen, die agilen Wasservögel zu entdecken.
Das Lilienhähnchen gehört zu den Blattkäfern, einer Familie, die in Deutschland mit ca. 470 Arten vertreten ist. Viele von ihnen sind prächtig gefärbt, darunter auch das knallrote Lilienhähnchen. Die Käfer und besonders deren Larven fressen mit Vorliebe Liliengewächse und können in Ziergärten an den bunten Pflanzen Schaden anrichten. Ein genialer Trick der Evolution schützt die Larven dabei sogar vor hungrigen Vögeln: Sie umhüllen sich mit dem eigenen Kot, den sie stets auf dem Rücken tragen. Praktischerweise ist dazu der After nicht hinten zu finden, sondern endet eher oben auf dem Rücken. Da Insektizide im Garten tabu sein müssen, hilft hier nur das Absammeln. Wenn die Käfer vereinzelt auftauchen, kann man sich über die hübschen Gäste aber auch einfach nur freuen.
Der Häherkuckuck ist eigentlich ein echter Südeuropäer. Für Deutschland gibt es nur sehr wenige Nachweise. Da war es schon eine kleine Sensation, dass ein Beobachter ein Exemplar Ende Juli am Dümmer See nicht nur sehen, sondern auch hervorragend fotografieren konnte. Die Bilder findet man hier: http://vogelgucker.blogspot.de
Im Juli werden viele Jungvögel flügge und gehen zum ersten Mal allein auf Nahrungssuche.
Für die unerfahrenen Fluganfänger ist das eine riskante Zeit, Autos, Katzen und Fensterscheiben fordern zahlreiche Opfer. Sind die ersten Monate überstanden, wartet im Winter die nächste Bewährungsprobe: Eine dicke Schneeschicht würde dem Grünspecht Probleme bereiten, denn seine bevorzugte Beute sind Ameisen, die unter solchen Umständen schwerer zu finden sind. Wenn die Winter in Zeiten des Klimawandels milder werden, freut sich also zumindest der Grünspecht.
Vier Grasmückenarten kommen in Bielefeld vor: Mönchs-, Garten-, Dorn- und Klappergrasmücke. Alle sind mehr oder weniger unauffällig gezeichnet und verstecken sich gern im Geäst. Glücklicherweise verfügen sie über einen auffälligen Gesang, der ihre Anwesenheit anzeigt, ansonsten würde man die Vögel kaum wahrnehmen. Das gilt auch für die Provencegrasmücke, die im südlichen Europa und sogar in Südengland vorkommt. Küstennahe Heideflächen mit eingestreuten Büschen sind ihr bevorzugter Lebensraum, wo sich die prächtigen Männchen während der Brutzeit manchmal kurz hervorwagen, um ihren rasselnden Gesang vorzutragen und den Beobachter glücklich zu machen!
Dauergrünlandflächen wie Wiesen und Weiden werden immer seltener. Ebenso verschwinden verlassene Gebäude mit geeigneten Nischen und alte Bäume mit Höhlen und Astlöchern. Genau das aber benötigen Steinkäuze zum Nahrungserwerb und zur Aufzucht der Jungvögel. Engagierte Naturschützer versuchen mit geeigneten Brutröhren die Wohnungsnot zu lindern, aber die Umwandlung von Grün- in Ackerland kann wohl nur auf der politischen Ebene gestoppt werden.
Letzte Brutreviere der kleinen Eule finden sich im Bielefelder Südwesten. Ob die recht ortstreuen Vögel die durchaus geeignete Johannisbachaue für sich entdecken, bleibt abzuwarten.
Weltweit kennt man mehr als 10 000 Schnellkäferarten. Ihren Namen verdanken sie der Fähigkeit, sich bei Rückenlage mit Hilfe eines Sprungapparates selbst in die Luft zu katapultieren. Einige Vertreter der Gattung Ampedus haben prächtig rote Flügeldecken. Die Larven leben in Totholz, wo sie als „Drahtwürmer“ an der Zersetzung des organischen Materials beteiligt sind. Gleichzeitig sind sie willkommene Beute für Spechte und andere Vögel, die im morschen Holz auf Nahrungssuche gehen. Einmal mehr zeigt sich hier die Bedeutung alter und abgestorbener Bäume für ein funktionierendes Ökosystem!
Gänsesäger sind regelmäßige Wintergäste am Bielefelder Obersee. Gegen Ende März müssen Vogelbeobachter von den attraktiven Entenvögeln Abschied nehmen, die nun allmählich in ihre nordische Brutgebiete aufbrechen. Für manche endet die weite Reise erst jenseits des Polarkreises in Skandinavien oder Russland. Die weniger reiselustigen Gänsesäger brüten bereits im Norden und Osten Deutschlands.
Der Stieglitz hat auch an einem der seltenen Frosttage dieses Winters keine Schwierigkeiten, die Samen der wilden Karde zu ernten.
Mehr zum Vogel des Jahres 2016 hier.
Amseln sind Teilzieher, in Mitteleuropa liegt der Anteil der wegziehenden Individuen bei etwa 25 Prozent. Besonders die Männchen, wie hier im Bild, sind weniger reiselustig als die Weibchen.
Die Mortalitätsrate der Überwinterer ist leicht erhöht. Andererseits ergeben sich Vorteile beim Besetzen der Brutreviere. Welche Strategie bei dieser Art von Mischkalkulation im Laufe der Evolution die erfolgreichere ist, hängt also auch von der Härte der Winter ab.
Schon heute gibt es Anzeichen dafür, dass das Zugverhalten einiger Vogelarten sich als Folge des Klimawandels verändert.
Die Bergfinken sind hübsche Wintergäste und bringen etwas Farbe in den grauen Dezemberalltag. In ihren nordischen Brutgebieten sind sie neben dem Fitis die häufigsten Brutvögel. In den Überwinterungsgebieten bilden sich manchmal riesige Schwärme, wenn die Vögel zu tausenden an einem gemeinsamen Schlafplatz die Nacht verbringen. Der abendliche Einflug ist dabei spektakulär und ein unvergessliches Erlebnis für Vogelbeobachter.
Unsere Vorfahren dagegen sahen das eher praktisch - für sie waren die kleinen Vögel eine willkommene Abwechslung auf dem kargen winterlichen Speiseplan.
Nach dem Motto „Füttern statt Futtern“ locken wir heutzutage die Bergfinken lieber ans Vogelhäuschen, um sie, gut gesättigt, aus der warmen Stube heraus beobachten zu können.
Der Safran-Krokus (Crocus sativus) blüht im Herbst, im Antiatlas in Marokko erreicht die Ernte im November ihren Höhepunkt. Lediglich die roten Narbenäste der Blüte liefern das fertige Gewürz. Für ein Kilo Safran werden um die 200 000 Blüten benötigt, die in mühsamer Handarbeit gepflückt und verarbeitet werden. Da ist es nicht verwunderlich, dass man für diese Menge schon ein paar tausend Euro auf den Tisch legen muss.
Das bekannte Blässhuhn ist bei uns weit verbreitet, in Europa gibt es wohl mehr als 2 Millionen Brutpaare. Ganz anders das Kammblässhuhn, das mit ca. 80 Paaren den Süden der Iberischen Halbinsel bewohnt. Selbst in Afrika sind es insgesamt nur einige zehntausend Tiere. Trotzdem hat man als Vogelbeobachter gute Chancen, die seltene Art zu sehen, denn die Ferieninsel Mallorca beherbergt im Parc natural de s’Albufera einen kleinen Bestand, den man aus geringer Entfernung hervorragend bewundern kann.
Über hundert Arten sind als Wirtsvögel für den Nachwuchs des Kuckucks bekannt, wobei jedes Weibchen eine bestimmte Art bevorzugt. Oft sind die Wirte, etwa Rohrsänger Grasmücken oder Zaunkönige, wesentlich kleiner als ein Kuckuck, was sie aber nicht daran hindert, ihr Riesenbaby aufopferungsvoll mit Futter zu versorgen. Der abgebildete Jungkuckuck, fotografiert in Mittelasien, hat etwas größere Adoptiveltern, denn bei ihnen handelt es sich um Schachwürger, die immerhin etwa die Größe eines Raubwürgers erreichen.
Bereits im Hochsommer machen unsere Karmingimpel sich auf die weite Reise zu den Winterquartieren in Südasien. Vorher lassen sie noch einmal ihren Gesang hören, den man mit „Nice to meet you!“ umschreiben kann. Möglicherweise sollen die Jungvögel auf diese Weise die arttypischen Laute erlernen.
Erst gegen Ende Mai 2016 bestehen wieder Chancen, die hübschen Vögel bei uns zu entdecken, die in den letzten Jahren z.B. am Steinhuder Meer gebrütet haben.
Früher wurde der Uhu als Jagdschädling massiv verfolgt. Ausgehorstete Jungvögel benutzte man bei der Hüttenjagd als Lockvögel. Nachdem der Uhu, die größte Eule der Welt, in Deutschland deshalb beinahe ausgerottet war, wurde er unter Schutz gestellt und es folgten mühsame Auswilderungsmaßnahmen, die aber inzwischen erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Zunächst wurden in Bielefeld nach und nach alle geeigneten Steinbrüche besetzt. Inzwischen kennt man jedoch auch Baum- und Bodenbruten außerhalb des Teutoburger Waldes. So kann man mit etwas Glück im Spätwinter in der Dämmerung die Uhu-Rufe vernehmen oder im Sommer den Ästlingen begegnen und in ihre tiefgründigen Augen schauen.
Der wissenschaftliche Name der Dorngrasmücke lautet „Sylvia communis“, also „Gewöhnliche Grasmücke“. Das kann man heute leider nicht mehr direkt nachvollziehen, denn Öd- oder
Grünlandflächen mit eingestreuten Hecken und Sträuchern als bevorzugter Lebensraum sind rar geworden in unserer ausgeräumten Landschaft. Hinzu kommt ein massiver Bestandseinbruch nach 1968, der
europaweit die Dorngrasmücke zu einer Seltenheit machte. Ursache dafür war wohl eine extreme Dürreperiode in den Überwinterungsgebieten südlich der Sahara. Von diesem Tiefschlag konnten sich die
Bestände zwar wieder etwas erholen, erreichten aber nicht annähernd die alten Zahlen.
In Bielefeld hat man in der Johannisbachaue die besten Chancen, Dorngrasmücken zu sehen und zu hören.
Sie gehört zu den regelmäßigen Nutzer unserer Insektenwände: Die Rote Mauerbiene (Osmia cornuta). In allen möglichen Löcher und Ritzen legt sie Eier und stattet den Nachwuchs mit reichlich
Blütenpollen aus. Die wissenschaftliche Bezeichnung „cornuta“ bezieht sich auf die hörnerähnlichen Fortsätze am Kopf der Weibchen. Das Bild zeigt die Paarung und dazu ein weiteres Männchen,
das offenbar noch nicht begriffen hat, dass es diesmal zu spät gekommen ist.
Uferschnepfen haben es schwer, einen sicheren Brutplatz für ihren Nachwuchs zu finden. Moore und nasse Wiesen, die nicht zu früh gemäht werden, haben in der intensiven Landwirtschaft keinen Platz mehr. Dabei kann man Uferschnepfen durchaus als Kulturfolger bezeichnen, denn in der früheren bäuerlichen Kulturlandschaft, die diese Bezeichnung noch verdiente, waren Wiesenvögel wie Uferschnepfen und Kiebitze weit verbreitet. Mit ihren Eiern leisteten sie sogar einen Beitrag zur Ernährung der ländlichen Bevölkerung, ohne dass die Bestände zusammenbrachen.
Heute kämpfen die letzten Uferschnepfen in Naturschutzgebieten ums Überleben. Als Bielefelder muss man schon bis zum Dümmer See fahren, um die spektakulären Langschnäbler zu beobachten.
Ein Graureiher braucht viel Geduld. Oft steht er minutenlang regungslos am Ufer um im entscheidenden Moment den nichts ahnenden Fisch zu erbeuten. Der frühere Name „Fischreiher“ deutet auf seine bevorzugte Nahrungsquelle hin und macht ihn zum Konkurrenten von Teichwirten, Fischern und Anglern. Bis in die siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts durften Graureiher bei uns bejagt werden und waren deshalb nicht häufig und sehr scheu. Inzwischen haben sich die Bestände deutlich erholt, in den Städten werden Parkanlagen und auch Gartenteiche zur Nahrungssuche genutzt und ermögliche hautnahe Beobachtungen der großen Vögel. Störungen in der Nähe von Brutkolonien sollten aber unbedingt vermieden werden, um den Bruterfolg nicht zu gefährden.
Da es dem Graureiher gelungen ist, auch im urbanen Umfeld zu überleben, sind seine Zukunftsaussichten gar nicht so schlecht. Selbst etwas härtere Winter mit vereisten Wasserflächen sind nicht unbedingt das Ende: Der „Fischreiher“ wird dann zum „Mäusereiher“ und erbeutet Kleinsäuger auf den Feldern.
Da Eichhörnchen keinen tiefen Winterschlaf halten, müssen sie auch in der kalten Jahreszeit auf Nahrungssuche gehen. Im Wald sind Samen in den Fichtenzapfen eine wichtige Futterquelle. Auch im Herbst angelegte Vorratslager mit Eicheln und Nüssen helfen den possierlichen Tieren über den Winter. Als Kulturfolger in Gärten und Parks kommen sie auch zu unseren Futterstellen, wo man sie gut beobachten kann, wenn sie mit ihren scharfen Nagezähnen eine Haselnuss aufraspeln.
Obwohl viele Eichhörnchen Hauskatzen und dem Straßenverkehr zum Opfer fallen, gilt die Art in Deutschland als ungefährdet . Das könnte sich ändern, wenn die ursprünglich amerikanischen Grauhörnchen hier auftauchten. In Großbritannien steht unser rötlich- bis dunkelbraunes Eichhörnchen kurz vor dem Aussterben, nachdem man 1889 einige Grauhörnchen ausgesetzt hat, die der europäischen Art bei ähnlichen Ansprüchen an den Lebensraum überlegen sind. Eine Koexistenz beider Arten scheint nicht möglich und so gibt es auf der britischen Insel inzwischen neben Millionen Grauhörnchen nur noch kleine Restpopulationen des „Red Squirrel“.
Die Sumpfohreule ist ein seltener Brutvogel Nordwestdeutschlands. In dieser Zeit hat man auf den ostfriesischen Inseln die besten Beobachtungsmöglichkeiten.
Im Winter allerdings streifen die Tiere weiter umher und erscheinen dann auch regelmäßig auf den Freiflächen rund um den Dümmer See.
Hier ist die lautlose Jägerin auch tagsüber unterwegs und konkurriert dabei mit Turmfalken (Foto) und Mäusebussarden um die Beute. Dass im Winter dann auch noch Kornweihen und Raufußbussarde um ihren Anteil kämpfen, macht es für die Sumpfohreule nicht leichter, für den Beobachter aber wesentlich spannender.
In Bielefeld leben Haubenmeisen bevorzugt in Nadelwäldern, wo sie im dichten Geäst nicht leicht zu beobachten sind. Kaum zu glauben, dass die Winzlinge es fertig bringen, in morschen Stämmen oder Baumstümpfen ihre eigene Nisthöhle zu meißeln.
Im Winter, wenn die Nahrung im Wald knapper wird, tauchen sie auch im offenen Gelände, in Gärten und Parks auf und besuchen unsere Futterstellen. Bei einem gemischten Angebot an Sämereien werden meist zunächst die Erdnüsse verzehrt.
Mit dem hübschen Federhäubchen gehören die Leichtgewichte, die kaum mehr als zehn Gramm schwer werden, zu den besonders attraktiven Vogelarten, deren ganze Schönheit sich erst mit dem Fernglas oder dem Teleobjektiv so richtig genießen lässt.
Der Fasan wurde schon vor Jahrhunderten zu Jagdzwecken in Mitteleuropa ausgewildert.
Zwar kann er hier erfolgreich brüten, ob aber stabile Bestände dauerhaft möglich sind, ist nur schwer festzustellen, denn neben der intensiven Bejagung werden auch regelmäßig Zuchttiere ausgesetzt. In letzter Zeit mussten Jäger allerdings erfahren, dass nach dem Verschwinden des Rebhuhns nun auch der Fasan kaum noch Flächen findet, die dem Bodenbrüter eine Chance zur Jungenaufzucht bieten. Ob für den Fasan oder auch den Feldhasen die „Vermaisung“ der Landschaft eingeschränkt wird erscheint unwahrscheinlich, nachdem Feldlerche, Kiebitz, Bekassine und viele andere bereits dem Hunger nach Energiepflanzen zum Opfer gefallen sind.
Im frischen Schlichtkleid zeigen sich nun die Stare und wirken mit den weißen Federspitzen hell gepunktet. Durch Abnutzung der Spitzen erscheint das Gefieder im Frühjahr schließlich wieder metallisch glänzend.
In der Weseraue ist seit einigen Tagen ein Kuhreiher zu beobachten. Die Art ist inzwischen weltweit verbreitet, der europäische Schwerpunkt liegt auf der Iberischen Halbinsel. Immer wieder tauchen einzelne Exemplare auch in Norddeutschland auf, wobei es sich dabei auch um Zooflüchtlinge handeln kann. Einzelne Bruten hat es aber bereits in Belgien gegeben und so ist es nicht ausgeschlossen, dass auch bei uns einmal Brutversuche unternommen werden. Neben Silber- und Seidenreiher muss man also auch damit rechnen, dass ein weißer Schreitvogel sich beim genauen Hinschauen als Kuhreiher entpuppt.
In ihrer Ausgabe vom August 2014 meldet die Zeitschrift „Der Falke“, dass der Bestand des Bienenfressers in Deutschland inzwischen auf 1150 Brutpaare angestiegen ist. Die Verbreitungsschwerpunkte liegen in Sachsen-Anhalt und in Baden-Württemberg, aber immerhin 15 – 25 Paare sind es auch in Nordrhein-Westfalen. Auch in Ostwestfalen tauchen die prächtigen Vögel gelegentlich auf und könnten in einem Nationalpark Senne ausgezeichnete Lebensräume besiedeln. Es ist eine Schande, dass die Landesregierung mit einem grünen Umweltminister es bisher nicht geschafft hat, diese einzigartige Landschaft langfristig zu sichern und zu schützen.
Einer der größten und auffälligsten Schmetterlinge unserer Heimat ist der Schwalbenschwanz. In Bielefeld ist er zwar sehr selten, aber doch immer wieder einmal anzutreffen. Auch dem Garten unseres Vereinshauses stattete die Art bereits einen Besuch ab. Doldengewächse wie etwa die Wilde Möhre sind Futterpflanzen der bunten Raupen. Da diese Pflanzen in letzter Zeit vermehrt in naturnahen Gärten und am Wegesrand vorkommen, bestehen durchaus Chancen, die attraktiven Falter bei uns in Zukunft etwas häufiger zu sehen.
Seit Mitte Mai hat unser Haus vier neue Schornsteine. Der filigrane Schornstein mündet in einer Röhre, die sich verzweigt und zu mehreren Brutkammern führt. Dort hinein legt die Schornsteinwespe ihre Eier und trägt anschließend zahlreiche grüne Rüsselkäferlarven ein. Sie sind nicht tot, sondern durch einen gezielten Biss lediglich gelähmt. Dadurch verlängert sich die Haltbarkeit dieses Nahrungsvorrats und reicht nun aus, um die vollständige Entwicklung der Wespenlarven zu gewährleisten.
Der Vierfleck gehört zu den Großlibellen, die bereits Anfang Mai, in diesem Jahr teilweise sogar schon im April, ihr Larvendasein beenden. Auf dem Bild erkennt man noch die Larvenhülle (Exuvie), aus der das erwachsene Tier gerade geschlüpft ist.
Die Art ist nicht selten und in pflanzenreichen Gewässern jeglicher Größe anzutreffen.
In der Literatur gibt es Berichte über sagenhafte Massenansammlungen. Im Jahr 1862 sollen über zwei Milliarden (!) Tiere in Deutschland eine Fläche von über 100 Quadratkilometern bedeckt haben. Im Zeitalter trockengelegter Sümpfe und Moore und massenhaften Pestizideinsatzes gehören große Schwärme aber der Vergangenheit an.
Für seine Nisthöhlen benötigt der Schwarzspecht alte Buchenbestände, die auch in Bielefeld immer seltener werden. Seine Nahrung besteht überwiegend aus Insektenlarven, die sich im Totholz alter und umgestürzter Bäume entwickeln. Auch das ist besonders in Bielefeld Mangelware, denn lediglich zwei Prozent der kommunalen Waldfläche unserer Stadt bleiben hier als Naturwald unbewirtschaftet. Die bundesweite Zielvorgabe von 10 Prozent wird damit weit verfehlt. Darüber hinaus sollten auch im Wirtschaftswald inselartige Altholzbestände erhalten werden, um ein weiteres Aussterben vieler Waldbewohner zu verhindern. Viele Tierarten profitieren als Nachmieter von den geräumigen Schwarzspechthöhlen, die von Männchen und Weibchen gemeinsam mit kräftigen Schnabelhieben gezimmert werden. Verschwindet der Schwarzspecht, dann müssen auch andere aufgeben – eine folgenschwere Entwicklung!
Im Winter sind Reiherenten an vielen Bielefelder Gewässern regelmäßige Besucher, die Stauteiche der Lutter und der Obersee sind dabei besonders beliebt. Mit dem Ende des Winters verlassen die meisten von ihnen das Gebiet und ziehen weiter in den Norden und Osten. Einige Paare jedoch bleiben uns als Brutvögel erhalten und sorgen dafür, dass die Reiherente nach der Stockente die zweithäufigste Entenart in Bielefeld ist. Die auffällig schwarz-weißen Männchen sehen mit ihren Federschopf recht attraktiv aus, während die unscheinbareren Weibchen offenbar griesgrämig in die Kamera schauen, wenn sie fotografiert werden.
In Bielefeld ist der Mittelspecht eine echte Rarität. Er benötigt alte Baumbestände mit hohen Totholzanteilen, besonders alte Eichenwälder haben es ihm angetan. So etwas ist in unserer Stadt kaum noch zu finden, dementsprechend brütet der Mittelspecht hier nicht oder nur ausnahmsweise.
Im Winter streifen die Vögel bei der Nahrungssuche etwas weiter umher und besuchen dann auch Futterstellen in den Gärten. Im Unterschied zum häufigeren Buntspecht hat der Mittelspecht einen roten Scheitel und rosa Unterschwanzdecken, seine etwas geringere Größe ist kein sicheres Unterscheidungsmerkmal.
Im Sommer bekommt man den Erlenzeisig in unseren Breiten eher selten zu sehen, nur einzelne Paare brüten versteckt in den Nadelwäldern der Mittelgebirge. Ganz anders im Winter, wenn die hübschen Finkenvögel in kleinen und größeren Schwärmen aus Ost- und Nordeuropa zu uns kommen und dabei manchmal unsere Futterstellen im Garten besuchen.
Aber auch ohne menschliche Unterstützung finden sie in unseren Breiten Erlen-, Birken- und andere Samen, die sie, oft in Gesellsaft von Birkenzeisigen, Stieglitzen und anderen Finken, sorgfältig abernten.
Noch einmal leuchten die bunten Blätter in der spätherbstlichen Sonne, der Feldsperling scheint es zu genießen. Er ist etwas scheuer als der verwandte Haussspatz, im Winter aber regelmäßiger Gast an den Futterhäuschen der ländlich strukturierten Bielefelder Stadtteile.
Die Felder der industriellen Landwirtschaft haben dem Feldsperling nur noch wenig zu bieten, umso wichtiger sind naturnahe Gärten und Nistmöglichkeiten in Form von Nischen und Höhlen. Dann wird aus dem „Feldsperling“ von damals der „Gartensperling“ von heute.
Allmählich erscheint auch die Heckenbraunelle an der Winterfütterung. Während sie im Sommer Insekten und Spinnen bevorzugt, kann sie in der kalten Jahreszeit auf pflanzliche Nahrung ausweichen. Gern frisst sie etwa Samen von Ampfer und Brennnessel, am Futterhaus aber auch Haferflocken oder andere Weichfutteranteile. Wegen der bräunlich-unscheinbaren Gefiederfarben könnte man die Heckenbraunelle mit einem Sperling verwechseln, der schlanke und spitze Schnabel ist jedoch ein deutliches Unterscheidungsmerkmal.
Kranichzeit!
Ein bedeutender Trittstein des westeuropäischen Kranichzugs liegt im Rhedener Geestmoor bei Diepholz. Zehntausende der stattlichen Vögel verweilen hier manchmal mehrere Wochen. Tagsüber finden sie Nahrung auf den abgeernteten Feldern der Umgebung, abends versammeln sie sich nach spektakulären Flugmanövern im Moor, wo sie im Flachwasser geschützte Schlafplätze finden.
Eine Busexkursion des NABU Bielefeld ist eine hervorragende Gelegenheit, dieses Schauspiel hautnah zu erleben.
Steinschmätzer brüten nicht in Bielefeld. Dennoch hat man auch bei uns zur Zugzeit gute Chancen, im offenen Gelände oder auf frisch gepflügten Äckern einzelne Exemplare zu entdecken.
Ursprünglich in Eurasien beheimatet, haben Steinschmätzer irgendwann auch Amerika erreicht und besiedelt. Aber die Neuankömmlinge sind ihren afrikanischen Winterquartieren treu geblieben. In jedem Herbst überqueren sie den Atlantik und erreichen über Grönland und Island den afrikanischen Kontinent.
Eine beeindruckende Leistung des kleinen Vogels!
Urlaubsbekanntschaft
In der heißen Steppe im spanischen Aragon lebt die 5 mm lange Dornen-Randwanze, ihre bizarre Gestalt macht sie am Boden beinahe unsichtbar. Nur wenn es sich bewegt hat man eine Chance, das seltsame Insekt zu entdecken. Die Weibchen legen ihre Eier in die Rückenmulde von Artgenossen, die dort, umgeben von dornigen Auswüchsen, besonders geschützt sind. Man hat festgestellt, dass die Männchen im Durchschnitt etwa doppelt so viele Eier wie die Weibchen mit sich herumtragen.
Der Ovaläugige Blattkäfer (Chrysolina fastuosa) ist nur einen halben Zentimeter lang und deshalb vielen Menschen unbekannt, obwohl er nicht selten ist und eine überwältigende Farbenpracht präsentiert. Man findet ihn an Lippenblütlern wie Taubnessel und Ziest.
Für den Fotografen sind kleine Käfer mit ihrer mehr oder weniger kugeligen Gestalt oft ein Problem, da die Schärfentiefe bei Makroaufnahmen sehr begrenzt ist. Zum Glück sind die Ovaläugigen Blattkäfer jedoch recht träge, sodass ich im Garten einen Ziest samt Käfer bequem abschneiden und in einer Vase auf den Tisch stellen konnte. Das gesamte Objekt konnte so stets passend zur Kamera gedreht werden in der Hoffnung, irgendwann zu einem vernünftigen Ergebnis zu kommen.
An der sonnenexponierten Insektenwand fühlt sich auch die Zebraspringspinne wohl. Auf der Suche nach Beute untersucht sie Löcher und Ritzen. Die beiden größten der insgesamt acht Augen sind nach vorn gerichtet und ermöglichen ein hervorragendes räumliches Sehen, die übrigen sind seitlich angeordnet und sichern die Rundumsicht. Selbst nur etwa 7 mm lang, kann die kleine Jägerin bis zu 5 cm weit springen um ein Beutetier zu packen, das manchmal ihrer eigenen Größe entspricht.
Bereits ab Ende März kehren die ersten Blaukehlchen aus dem Winterquartier zurück. Der eiskalte April 2013 war deshalb eine kritische Zeit für den farbenprächtigen Vogel, die er aber wohl gut überstanden hat. Inzwischen werden in den bekannten Brutgebieten die singenden Männchen gemeldet, die besonders am späten Abend bis tief in die Dunkelheit hinein ihren wohlklingenden Gesang hören lassen. In Norddeutschland nennt man sie darum auch die „friesische Nachtigall“. Die Rieselfelder Windel mit Schilfflächen und Gebüsch wären in Bielefeld ein geeigneter Lebensraum des Blaukehlchens, allerdings gibt es bisher keinen Brutnachweis.
Die besten Beobachtungsmöglichkeit der Region finden sich am Dümmer, Steinhuder Meer oder in den Rieselfeldern Münster.
Nach dem Teichmolch ist der Bergmolch die zweithäufigste Art in Bielefeld. Auch in naturnah angelegten Gartentümpeln im Stadtrandbereich dauert es meist nicht lange, bis die Art sich eigenständig ansiedelt. In diesem Jahr müssen die Amphibien besonders geduldig ausharren, bevor sie bei etwas milderen Temperaturen mit dem Fortpflanzungsgeschäft beginnen können. In dieser Zeit zeigen sich die Männchen mit prachtvollen Farben von ihrer besten Seite.
Unser größter Fink, der Kernbeißer, ist nicht einmal sehr selten in Bielefeld, aber trotzdem nur schwer zu beobachten. Das liegt daran, dass er sich gern im Wipfelbereich der Bäume aufhält, wo er im Sommer beinahe unsichtbar ist. Im Winter allerdings besucht der hübsche Vogel mit dem gigantischen Schnabel auch Futterstellen im Garten. Mühelos öffnet er einen Sonnenblumenkern nach dem anderen. Sein Schnabeldruck kann 500 N betragen, damit sind selbst Kirschkerne und andere hartschalige Samen für ihn kein Problem.
Der Haussperling gehört bis heute zu den häufigsten Vogelarten in der Nähe des Menschen.
Seine Bestandsentwicklung ist allerdings eindeutig negativ, allein in den letzten 30 Jahren haben wir weit über 50 % der Individuen verloren, der frühere Allerweltsvogel ist vielen Menschen bereits unbekannt. Lücken und Nischen an Gebäuden fehlen ebenso wie wilde Gärten, Pfützen, Sandbäder oder die vielfältigen Nahrungsquellen einer bäuerlichen Landwirtschaft.
Wohin soll das führen, wenn nicht einmal die robusten Spatzen bei uns überleben können?
Das Federkleid des Mäusebussards variiert von dunkelbraun bis fast ganz weiß. Neben der dunklen und der hellen Morphe gibt es auch Individuen mit intermediären Merkmalen.
Dieser Mäusebussard, im Januar in der Nähe des Dümmers aufgenommen, ist wahrscheinlich ein Gast aus Nordosteuropa, während unsere Brutvögel dazu neigen, den Winter weiter im Süden zu verbringen.
Kleiber gehören zu den Vogelarten, die im Winter gerne unsere Futterangebote nutzen.
Dass der kleine Kletterkünstler allerdings diese Haselnuss knacken kann, mag man kaum glauben.
Beim Abtransport habe ich den Vogel schon mehrfach „erwischt“, noch nie aber ist es mir gelungen zu beobachten, wie er es schafft, an den leckeren Inhalt zu gelangen.
Eichelhäher tauchen nun wieder häufiger im Siedlungsbereich auf und besuchen auch die Winterfütterung. Dabei sind sie stets aufmerksam und scheu und suchen schon bei kleinen Störungen schnell das Weite. Fotos aus geringer Entfernung gelingen nur, wenn man sich gut tarnt und dann das Glück hat, dass ein Exemplar zum richtigen Zeitpunkt vorbeischaut.
Diese Stare finden auf dem Pferderücken einen attraktiven Landeplatz, hier kann man vielleicht direkt im Fell ein Insekt oder eine Zecke erbeuten. Darüber hinaus hat man einen guten Überblick, um rechtzeitig zur Stelle zu sein, wenn andere Beutetiere durch das Pferd aufgescheucht werden.
Neben den bekannten Madenhackern haben auch afrikanische Lappenstare eine hohe Affinität zu Großtieren, oft sieht man sie auf Büffeln, Giraffen und anderen. Die europäische Verwandtschaft muss sich mit unseren Nutztieren begnügen, die aber, wie man sieht, gerne in Anspruch genommen werden.
Eingeführte Rhododendren unserer Gärten, Parks und Friedhöfe haben der einheimischen Tierwelt nicht viel zu bieten. Die ursprünglich in Nordamerika beheimatete Rhododendronzikade allerdings findet hier die entscheidende Futterpflanze für ihren Nachwuchs. Vom Juli bis in den Herbst hinein sind diese Vertreter der Schmuckzikaden leicht zu entdecken und können mit ihrem attraktiven Äußeren durchaus als Bereicherung unserer Insektenwelt angesehen werden.
Anders als die roten und schwarzen Wegschnecken, die dem Gärtner ein Dorn im Auge sind, richtet der Tigerschnegel im Gemüsegarten keinen Schaden an. Er ernährt sich von abgestorbenen Pflanzenteilen und verschmäht sogar andere Nacktschnecken nicht.
Tigerschnegel gehören zu den Egelschnecken, die zwar weit verbreitet, aber fast nirgendwo häufig sind. Deshalb sollte man sie im Garten und als schleimige Hausgenossen auch in feuchten Kellern dulden.
Hübsche Wanze
Im Sommer wird es in der Vogelwelt ruhiger, während die Insekten zunehmend in den Mittelpunkt interessanter Beobachtungen rücken. Für den Fotografen bedeutet das, nun häufiger vom Makro- als vom
Teleobjektiv Gebrauch zu machen, denn erst bei genauerem Hinsehen offenbart sich die Attraktivität der kleinen Krabbeltiere. Das gilt auch für die pflanzensaugende Stachelwanze
(Acanthosoma haemorrhoidale), die man nun bevorzugt an Beerensträuchern im Garten entdecken kann. Für Menschen harmlos, kann sie allerdings bei Bedrohung eine stinkende Flüssigkeit
absondern und sich auf diese Weise vor allzu großer Zudringlichkeit schützen.
Sperbergrasmücke an der Elbe bei Dömitz
Erst in der letzten Maidekade sind alle Sperbergrasmücken in Deutschland angekommen. In dieser Zeit kann man die seltenen und heimlichen Vögel mit viel Glück beim Singflug beobachten: Für einen kurzen Moment verlassen sie die Deckung, um nach mehr oder weniger horizonzalem Flug gleich wieder im nächsten Gebüsch zu verschwinden. Geduld und Glück braucht auch der Fotograf, um den Vogel mit dem gelben Auge zwischen den Blättern auszumachen.
Vogeleltern im Stress
Ende Mai erreicht das Brutgeschäft seinen Höhepunkt, überall betteln die Jungvögel nach Futter. Während die kleinen Meisen und Spatzen bereits erste Flugversuche unternehmen, benötigt dieser Jungstar in Theesen noch ein paar Tage, bis er die gemütliche Höhle verlassen kann. Manche Jungvögel wagen sich bereits aus dem Nest, bevor sie richtig fliegen können. Aber auch sie werden von den Altvögeln weiter gefüttert. Deshalb sollte man diese scheinbar hilflosen Tiere auch nicht mitnehmen, sondern in der Obhut ihrer Eltern belassen. Katzenhalter können allerdings helfen, indem sie den Auslauf ihrer Lieblinge für eine Weile beschränken, denn Jungvögel sind momentan für Beutegreifer leicht zu erwischen.