Naturnahe Gärten des NABU

Bauerngarten Schelphof und Vereinsgarten Wiesenstraße

Geschätzte 10 bis 20% beträgt der Anteil von Gärten an der Gesamtfläche Bielefelds. Nach der Landwirtschaftsfläche und dem Wald stellen damit Gärten und versiegelte Flächen die nächstgrößten „Biotoptypen“ in der Stadt dar. Hier schlummert viel Potential für die Biologische Vielfalt wenn es gelingt, einen Großteil dieser Gartenflächen naturnah und damit artenreich zu gestalten. Mit guten Praxisbeispielen will der NABU Bielefeld dazu beitragen, möglichst viele Gartenbesitzer für naturnahe Gärten zu begeistern. Wildbienen, Schmetterlinge, Vögel, Fledermäuse und viele weitere Tiergruppe profitieren von blüten- und artenreichen sowie giftfreien Gärten. Diese Natur vor der Haustür ist für alle Generationen ein großes Erlebnis und allerschönste Naherholung!

 

1994 gründeten G. und H. Mensendiek das Projekt „Bauerngarten Schelphof“ und begannen mit einer Arbeitsgruppe des NABU Bielefeld, den ehemaligen Kompostplatz neben dem Schelphof in einen ca. 1.600 m² großen Garten umzugestalten. Die Grundgedanken und Prinzipen zur naturnahen Gärtnerei hat H. Mensendiek im NABU-Jahresheft 10/1998-99 (S. 81-90) dargestellt. In der Gestaltungsform eines traditionellen Bauerngartens finden vor allem Arten Platz, die seit alters heimisch oder gärtnerisch genutzt und nektarreich sind, die somit eine Lebensgrundlage für viele Tiere bilden, denen zusätzlich durch Quartiere gezielt Unterschlupf gewährt wird. Bis heute wird das Bauerngartenprojekt von einer kleinen Gruppe Ehrenamtlicher weitergeführt, die sich regelmäßig trifft und für jegliche Unterstützung dankbar ist (Ansprechpartner und Kontakt siehe Bauerngartenseite). Im unmittelbaren räumlichen Kontakt zum Bauerngarten finden die Veranstaltungen des NPZ statt (Naturpädagogisches Zentrum Schelphof e.V.), einem Partnerverein des NABU Bielefeld.

 

Ein zweiter Naturgarten wird unweit des Bauerngartens auf dem Vereinsgrundstück Wiesenstraße entwickelt. Auf dem lehmigen und schuttreichen Boden der ehemaligen Ziegelei liegt der Schwerpunkt hier mehr auf der Ansiedlung einheimischer Pflanzen, die auf Brachen, Saumflächen etc. gedeihen und als Insektenweide dienen. Daneben bieten Hecken, ein Himbeerdickicht, Obst- und Mähwiesen und kleine Teiche vielerlei Quartiere für Vögel, Kleinsäuger, Amphibien und Kerbtiere. Gleichwohl kümmert sich das Gartenteam der NABU-Aktivgruppe auch um einen kleinen Nutzgarten in Form eines Bauerngärtchens. Insgesamt ist dieser Garten noch „wilder“, also naturnäher und biotopartiger gehalten als der Bauerngarten am Schelphof, zumal er übergangslos an die freie Landschaft anschließt. Rehe, Hasen, Igel, Frösche, Eulen, Kleinvögel u.v.a. sind dort unsere Gäste. Hinweise, wie man nicht nur am Haus, sondern auch im naturnahen Garten Tierquartiere schaffen kann, finden sich auf unserer großen Infotafel zum Artenschutzhaus.

Bauerngarten Schelphof (Foto: M. Bongards), Anlage und Entwicklung des Bienengartens auf dem Vereinsgrundstück Wiesenstraße (Foto: J. Albrecht)