Naturschutzgebiet Salzenteichsheide

Bereits 1983, als der heutige NABU-Stadtverband Bielefeld e.V. noch unter „Bund für Vogelschutz Ostwestfalen e.V.“ firmierte, schloss der Verein einen 10jährigen Pachtvertrag für ein ca. 4,5 Hektar großes naturkundlich wertvolles Grundstück in der Salzenteichsheide in Borgholzhausen ab und übernahm dessen naturschutzorientierte Pflege. Infolge einer Erbschaft war es dem Verein möglich, diese Fläche 1992 zu erwerben. Sie hatte sich zu einer der wertvollsten Flächen im 1993 ausgewiesenen, gut 75 Hektar großen  Naturschutzgebiet Salzenteichsheide entwickelt. Wertgebende Arten unserer Vereinsfläche sind u.a. ein großer Bestand des Fuchs’schen Knabenkrautes und mehrerer anderer Orchideenarten, Totholzbewohner im Wald sowie Libellen und Amphibien der Teiche.

 

Über die Geschichte (Salzgewinnung, Tonabbau) und einige Bewohner des Naturschutzgebietes gibt die Internetseite der Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld Auskunft, die das Gebiet im Auftrag des Kreises Gütersloh fachlich betreut. Der Artikel "Die Salzenteichsheide - von der Rohstoffgewinnung zum Naturschutzgebiet" von B. Walter & D. Nolkemper aus dem Heimatjahrbuch Kreis Gütersloh 1997 kann von der Internetseite der
Stadt Borgholzhausen heruntergeladen werden.

 

Die Biologische Station Gütersloh/Bielefeld e.V. hat eine aktuelle Darstellung des NSG Salzenteichsheide einschließlich unserer Vereinsflächen verfasst, die im Jahresheft 15 des NABU Bielefeld erschienen ist.

Die Mykologische Arbeitsgemeinschaft des Naturwissenschaftlichen Vereins für Bielefeld hat Bestandsaufnahmen der Pilze im NSG durchgeführt. Beide Berichte können hier heruntergeladen werden:

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BIOLOGISCHE STATION GÜTERSLOH/BIELEFELD (2022): Das NSG Salzenteichsheide
Erschienen im Jahresheft 15 des NABU Bielefeld, S. 55-71
9-Biostation-Salzenteichsheide-Endfassun
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SALZENBERG & BUNZEL (2022): Fundliste der Pilzarten im Naturschutzgebiet Salzenteichsheide 2019-2021
Fundliste_Pilze_NSG_Salzenteichsheide_20
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Pflegemaßnahmen

Die Pflege dieser Feuchtwiesen und Waldflächen gehört zu unseren Daueraufgaben, die einige Zeit und Mühen erfordern. Der Wald soll sich als Naturwald selbst entwickeln, allerdings müssen wir entlang der Wege und bebauten Grundstücke  die Verkehrssicherheit gewährleisten, also Randbäume kontrollieren und ggf. schneiden. Aufwändig ist die Pflege der Feuchtwiese und der dort angelegten Amphibienteiche. Neben einer einmaligen Mahd pro Jahr mit Abfuhr des Grünschnitts ist der Gehölzaufwuchs zurückzuschneiden, der die Wiese bedrängt. Auch die Goldrute breitet sich massiv aus und muss kurzgehalten werden. Solche weitgehend von Hand zu erledigenden Arbeiten sind nur im größeren Team leistbar – jegliche Hilfe ist willkommen!

Von der Pflege der Feuchtwiese profitiert u.a. das Knabenkraut (Dactylorhiza fuchsii)

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Haller Kreisblatt am 28. November 2018: Orchideen auf dem Vormarsch
Ein Bericht von Minea Gartzlaff aus der Aktivgruppe im Haller Kreisblatt
HallerKreisblatt-2018-11-28_Orchideen-au
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Gleich im ersten Pachtjahr 1983 hatte der Verein mit finanzieller Förderung des Landes drei Artenschutzteiche im Gebiet angelegt, die von Amphibien, Insekten und tlw. auch von Fischen besiedelt wurden. Trotz regelmäßiger Pflege und Rückschnitte wuchsen die Teiche im Laufe der Jahre in großen Teilen zu (Weidengebüsch, Röhricht), so dass zwei Teiche im Herbst 2020 neu ausgebaggert werden mussten, während der dritte Teich als verlandete Senke belassen wurde. Die Baggerarbeiten wurden über das VITAL-Projekt „Artenreiche Lebensräume“ des Kreises Gütersloh finanziert und von der Biostation Gütersloh/Bielefeld mitbetreut. Bereits nach einem Jahr sind die „Bauwunden“ weitgehend verheilt (sprich: überwachsen), und die Frösche haben wieder Wasser unter den Füßen. Etwas Kopfschmerzen bereiten noch die im großen Teich verbliebenen Fische (Barsche, Rotfedern, Plötzen, Güster und Brassen), die vermutlich irgendwann von unbekannt eingesetzt wurden und für den Amphibiennachwuchs nicht förderlich sind. Ggf. müssen sie in den kommenden Jahren abgefischt werden, um den Naturschutzwert für Amphibien zu erhöhen. Bis dahin hoffen wir auf die tatkräftige Unterstützung der Grau- und Silberreiher!

Sanierung zweier Amphibienteiche im Herbst 2020 (Fotos: J. Albrecht, G. Höweler).