Lieben Sie Mauersegler? Wie viele Wunder stecken in diesen nur 40 Gramm schweren Vögeln!! Monatelang leben sie ausschließlich in der Luft, jagen, schlafen und lieben dort bis in mehrere Tausend Meter Höhe, fliegen jährlich nach Süd- und Äquatorialafrika und zurück, legen jedes Jahr rund 190.000 Flugkilometer zurück (und das CO2-neutral!), fühlen Wetterumschwünge im Vorhinein, sind gesellig und brüten fast ausschließlich in Gebäuden – meist unbemerkt.
Aber: Mauersegler leiden zunehmend unter Wohnungsnot! Mit speziellen Nistkästen (siehe unten) kann man hier helfen! Der NABU Bielefeld bemüht sich um die Beschaffung und bei Bedarf auch um die Montage dieser Nisthilfen.
In Kooperation mit dem städtischen Umweltamt bieten wir ab 2022 wieder Nisthilfen für Mauersegler an und können diese an geeigneten Häusern in Bielefeld auch anbringen (solange der Vorrat reicht). Dabei werden eingerüstete Häuser bevorzugt, weil dort die Montage wesentlich einfacher und kostengünstiger möglich ist. Die Kästen werden unter einem mind. 20 cm tiefen Dachüberstand wettergeschützt und möglichst nahe der Dachkante auf die Fassade oder die Dachuntersicht geschraubt. Für die Dübel sind Bohrungen in die Fassade oder die Unterseite des entspr. tragfähigen Dachüberstands notwendig (bzw. eine für kräftige Holzschrauben geeignete verbretterte Dachuntersicht). Eine Gewährleistung oder Erfolgsgarantie kann der NABU allerdings nicht übernehmen.
Interessenten richten ihre Anfragen bitte an mauersegler@nabu-bielefeld.de
Fotos (v.l.): A. Schäfferling; A. Limbrunner, NABU
Mauersegler brüten fast ausschließlich in Gebäudenischen, meist unterm Dach hinter den letzten Ziegelreihen der Trauf- oder der Giebelkanten, oft an der Straßenseite des Hauses. Ihre Nistplätze verschwinden zunehmend durch Gebäudesanierungen oder Abriss. Die gezielte Neuschaffung oder der Ersatz verloren gegangener Nistplätze sind daher wichtig zur Erhaltung dieser Art in unserer Stadt.
Die Vögel kommen nur zum Brüten auf festen Boden und verbringen ihr Leben ansonsten ausschließlich in der Luft. Daran sind die Flugkünstler perfekt angepasst. Sie hinterlassen (im Gegensatz zu Schwalben) nur wenig Spuren, Sorgen vor Schmutz sind daher weitgehend unbegründet. Die “Sommervögel“ sind nur von Mai bis Juli bei uns. Meist werden ihre Nistplätze von den Hausbesitzern übersehen und man wird nur durch ihre Rufe auf sie aufmerksam, wenn sie mit schrillem „sriiih – sriiih“ durch die Straßen flitzen. Lärmempfindliche Personen sollten Mauerseglerkästen also besser nicht vor ihrem Schlafzimmerfenster anbringen.
Mauersegler sind sehr ortstreu und gewöhnen sich nur schwer um. Besetzte Brutplätze bzw. Nistkästen werden über viele Jahre immer wieder genutzt, das kümmerliche Nistmaterial sammeln die Vögel aus der Luft. Die Nester werden daher jahrelang wiedergenutzt, ausgebessert und vervollständigt, und sie werden bei Dacharbeiten oft übersehen (anders als z.B. die voluminösen Spatzennester, die ähnliche Quartiere bevorzugen). Die Kästen müssen deshalb auch nicht gereinigt werden. Wenn sich dort andere Vögel einnisten (z.B. Spatzen, Meisen) stört das ansiedlungswillige Mauersegler nicht – sie werfen die „Hausbesetzer“ kurzerhand hinaus und übernehmen deren Nester.
Mauersegler in selbstgebauten Nistkästen: Links abfliegender Altvogel (Foto: H. Bekel-Kastrup), rechts fast flügger Jungvogel (Foto: A. Schäfferling).
Die gezielte Ansiedlung von Mauerseglern mit Nistkästen kann durch das Abspielen ihrer Rufe beschleunigt werden. Den Lautsprecher stellt man dazu möglichst nah am Kasten auf, damit die Vögel auf das Quartier aufmerksam werden. Da Mauersegler bei uns in der ersten Maiwoche (meist um den 3. Mai) zurückkehren wird empfohlen, nach ihrer Ankunft für etwa 2-3 Wochen tagsüber die Rufe abzuspielen, solange Vögel auf Quartiersuche sind. Man kann die Zeit auch auf jeweils ca. 2 Stunden nach Sonnenaufgang bzw. vor Sonnenuntergang reduzieren.
In einer zweiten Abspielphase ab Mitte Juli können auch Nichtbrüter auf die Quartiere aufmerksam gemacht werden, die sich potenzielle Nistplätze für die nächsten Jahre ansehen und merken. Mauersegler brüten erst im Alter von etwa 4 Jahren. Sofern ohne Ärger mit Nachbarn möglich, sollte man die Rufe mit großer Lautstärke abspielen, damit auch weiter entfernte Segler aufmerksam werden.
Die Stimme des Mauerseglers sowie weitere Informationen bietet die NABU-Seite
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/mauersegler/.
(Abbildungen und Angaben der Hersteller. Der NABU übernimmt keine Gewähr!)
1. Vivara Nistkasten Mauersegler WoodStone schräg (Artikelnummer: 90617):
https://www.vivara.de/nistkasten-mauersegler-woodstone-schrag
Material: Holzbeton grau
Maße: L 38 x H 24,5 x T 26,5 cm
Gewicht: ca. 5,4 kg
Außerdem haben wir noch einen kleinen Restbestand folgender Modelle:
2. SCHWEGLER Nr. 17 C (2-fach)
https://www.schwegler-natur.de/portfolio_1408366639/mauersegler-nistkasten-nr-17c/
Material: Pflanzenfaserbeton grau, mit 2 Brutkammern,
Außenmaße:
L 66 x H 15 x T 15 cm
Brutraum:
L 30 x H 14 x T 14 cm
Gewicht:
ca. 5,5 kg
3. Strobel Mauerseglernistkasten Nr. 418 mit Montagewinkeln
https://www.naturschutzbedarf-strobel.de/downloads/418.pdf
Material: Holzbeton, Einflug Unterseite
Außenmaße: L 45 cm x H 12 cm x T 16 cm
Einflugloch: 3,5 cm x 15 cm
Gewicht: 6 kg